In PopUp-Stores zieht als erstes ein: die Flexibilität

PopUp-Stores sind nur eine von vielen Antwortmöglichkeiten auf die Anforderungen eines neuen Arbeitszeitalters

New Work, PopUp-Stores – der Wandel der Arbeitswelt im historischen Kontext. Der Text ist im Blog eines PopUp-Stores erschienen.

PopUp-Stores sind nur eine von vielen Antwortmöglichkeiten auf die Anforderungen eines neuen Arbeitszeitalters

Die neue Arbeitswelt fordert neue Modelle, wie beispielsweise PopUp-Stores. Oder besser gesagt: die Arbeitenden fordern neue Modelle. Wünsche nach mehr Mitbestimmung, mehr Freiheit und weniger Rahmenbedingungen haben sich nicht erst seit der Corona-Pandemie etabliert.

PopUp-Stores, Coworking Spaces und alternative Arbeitsmodelle sind nur einige Resultate auf die New Work-Bewegung, die ihren Ursprung noch im vergangenen Jahrtausend verzeichnet.

Lesen Sie hier, wie New Work in den historischen Kontext einzubetten ist und wie PopUp-Stores dazu passen.

Ein Blick in die Geschichte und woher das mit den PopUp-Stores kommt

Damals, als Prozesse in den Mittelpunkt gerückt wurden

Ein Blick in die Geschichte macht deutlich, wie sich aus dem Manufaktur-Zeitalter um 1910 der Taylorismus entwickelt hat. Denn mit Beginn der Fließband-Produktion in der Ford Motor Company und somit der Industrialisierung stieg der Effizienzdruck. Komplexität wurde möglichst gering gehalten, damit die Maschinen lieber einen hohen Durchsatz schafften. Und wir Menschen hatten uns von den lokalen Märkten – von kleinen Manufakturen – wegbewegt und konnten nun globale Geschäfte machen. Wir haben fortan global produziert und agiert – Hurra!

Wir lernten die hierarchische Management-Ordnung kennen. Das nach Frederic Winslow Taylor (1856-1915) benannte Prinzip geriet besonders durch die von Taylor propagierte Trennung von Kopf- und Handarbeit in die Kritik. Er distanzierte die geistig anspruchsvollen Arbeiten stark von den einfachen manuellen Tätigkeiten – dementsprechend distanzierte er auch die Kopf- von den Handarbeiter*innen.

Später, als der Innovationsdruck kam

So hatten wir Menschen im 20. Jahrhundert ein großes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, wir hatten es zu einer modernen und globalen Gesellschaft geschafft.

Als wir dann mit Beginn des Informationszeitalters und Etablierung von Internet, Mobilfunk und Co. immer kürzer werdende Produktionszyklen erreichten, erfolgte eine große Sättigung. Natur, Nachhaltigkeit, Selbermachen und Upcycling waren Trends des neuen Jahrtausends – wer hätte mit solch einem Retro-Effekt gerechnet?

Handarbeiter wollten immer mehr ihren Kopf einsetzen, denn ihre Handarbeit war nicht mehr genug, und Kopfarbeiter wollten raus aus dem Büro, um etwas zu schaffen, das sie fühlen und anfassen konnten. Wir mussten vermehrt feststellen, dass sowohl Kopf- wie auch Handarbeiter*innen komplexer waren und dachten und dass wir die Menschen nicht so einfach kategorisieren konnten.

Zurück in die Gegenwart: Wenn sich der Faktor Mensch innerhalb eines bestehenden Systems ändert, dann ändert sich das ganze System

Unsere Gesellschaft befindet sich schon wieder in einem großen Umbruch. Die Sicherheit, die wir früher in der Festanstellung gefunden hatten, wurde mit der immer schneller werdenden Industrie, der Automatisierung und den vielen neuen Möglichkeiten infrage gestellt, Arbeitsstellen wurden wegrationalisiert.

Studien besagen, dass wir schon in rund 25 Jahren in mindestens 50 Prozent neuen Jobs arbeiten werden, die es aktuell noch nicht gibt.

Heute müssen wir lernen, das ständige Spannungsfeld zwischen Veränderung und Identität zu akzeptieren. Die heutige, sich schnell verändernde Welt und die damit anstehenden Aufgaben werden unter dem Begriff VUCA-Welt (ein Akronym für volatil, ungewiss, komplex [dt.] und ambivalent) zusammengefasst. Was für Beständigkeit sorgt, sind unsere persönlichen Werte und Motive, nur sie können uns wirkliche Sicherheit geben. Die Festanstellung im Großkonzern hingegen nicht. Das wussten wir schon vor der Corona-Krise.

Wie können wir denn nun Sicherheit für unsere Arbeit bekommen?

Im Grunde ist das ganz einfach: Indem wir uns auf unsere Werte berufen und dafür kämpfen, dass unsere Arbeit unsere Leidenschaft verkörpert. Zugegeben: In der heutigen Zeit ist das nicht unbedingt einfach. Doch Antworten auf den Wunsch nach mehr Flexibilität gibt es bereits.

New Work, PopUp-Stores und wie Flexibilität gelebt wird (werden kann)

Das neue Arbeitszeitalter – New Work – gibt bereits viele Beispiele, wie der Wunsch nach Flexibilität tatsächlich umgesetzt werden kann.

Die Arbeit ordnen wir den eigenen Werten unter – Familie, Nachhaltigkeit, Kreativität etc. – und mit Homeoffice, Coworking-Spaces u.v.m. schaffen wir das auch. Dank Skype, Zoom oder Microsoft Teams können wir unsere Projekte von überall begleiten, wir brauchen lediglich Internet.

PopUp-Stores sind weitere Möglichkeiten, um dem Wunsch nach mehr Flexibilität in die Realität umzuwandeln. Dort mieten sich Kreative für kurze Zeit ein. Sie nutzen den PopUp-Store mit ihren provisorischen Möglichkeiten und schaffen in dieser ungewohnten Umgebung einen wahrlichen Perspektivwechsel, der für neue Projekte, Produkte, Dienstleistungen und unternehmerische Ideen sorgt.

Müssen Vermieter fürchten, dass der Raum nach kurzer Zeit wieder leer steht?

Nein. Ein Vermieter, der seinen Raum als PopUp-Store anbietet, kann sich sicher sein, dass dieses neue Zeitalter noch etwas anhält. Er kann sich darauf verlassen, dass es wieder ein paar kreative Unternehmerinnen und Unternehmer geben wird, die innovativ arbeiten wollen. Vielleicht verändert sich die Gruppe, aber nicht das Bedürfnis nach Flexibilität. Es wird noch weitere Projektgruppen geben, die ihre Idee auf Tauglichkeit testen wollen. Vermieter müssen lediglich über ihr Angebot informieren.

Foto © unsplash.com / Tim Mossholder

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